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Pulver und Dynamit

Ausstellung über Geesthachts Industriegeschichte

Mölln – Die Stiftung Herzogtum Lauenburg zeigt im Möllner Stadthauptmannshof eine Ausstellung des Förderkreises Industriemuseum Geesthacht e.V. Anhand übersichtlicher Schautafeln und Roll-Ups können sich alle an der regionalen Industriegeschichte Interessierten ein Bild von der Entwicklung der Sprengstofffabriken in Geesthacht machen. Die Vernissage findet am Sonntag, 9. Februar um 11.30 Uhr im Stadthauptmannshof statt (Hauptstr. 150, 23879 Mölln). Die Ausstellung ist bis zum 28. Februar geöffnet und kann von montags bis freitags zwischen 10.00 – 14.00 Uhr kostenlos besichtigt werden.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts siedeln sich elbabwärts und elbaufwärts zu beiden Seiten des hamburgischen Dorfes Geesthacht zwei Sprengstofffabriken an. Auf dem „Krümmel“ gründet der junge Alfred Nobel eine Nitroglyzerinfabrik und erfindet das „Dynamit“. In Richtung Hamburg baut der süddeutsche „Pulverkönig“ Max Duttenhofer eine Schwarzpulverfabrik, die rasch expandiert. Längst sind beide Männer tot, als 1914 der 1. Weltkrieg beginnt. Die Stadt Geesthacht erlebt während zweier Weltkriege die ökonomische und politische Abhängigkeit von zwei Rüstungsbetrieben.

Die Ausstellung gibt eine Anschauung der beginnenden Industrialisierung und ihren Folgen für die Stadt Geesthacht und ihrer Einwohner.

Ein Vortrag über Alfred Nobel findet am Dienstag, 25. Februar um 19.30 Uhr ebenfalls im Stadthauptmannshof statt („Alfred Nobel – Ende gut, alles gut?“ – Eintritt frei). Referentin ist Ulrike Neidhöfer, die Vorsitzende des Förderkreises Industriemuseum Geesthacht.

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Dunnerlütchen … dor is wat los!

Mölln – In de Möllner Stiften is en Ne’e introcken, dat wüllt wi Se vertellen! Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat die Trägerschaft des Zentrums für Niederdeutsch in Holstein (ZfN) übernommen. Dadurch ist es gelungen, die Stelle einer Leitung nach mehrjähriger Vakanz durch Marie Sophie Koop neu zu besetzen.

Jung, dynamisch und immer mit einem flotten Spruch auf den Lippen, dreht die 28-Jährige gerade das gesamte Zentrum für Niederdeutsch auf links. „De Tiet löppt un ik mutt wedder los. Dor is noch en Barg to doon un dat Autorendrepen steiht jo ok wedder vör de Döör!“

Am 10. Mai findet im Stadthauptmannshof endlich wieder das Niederdeutsche Autorentreffen statt, für das sich Marie Sophie Koop gerade wappnet, kommt doch Großes auf sie zu. Die Begeisterung für das Plattdeutsche wurde ihr nicht in die Wiege gelegt: „To Huus hebbt wi nich Platt snackt, aver ik lehr geern ne’e Spraken. Platt höört to Noorddüütschland, also to mien Heimat un dorüm wull ik Platt ok noch lehren.“

Und während andere ein Auslandsjahr machen, die Welt bereisen und neue Kulturen kennenlernen, hat sich die Wahl-Bergedorferin mit der Sprachkultur, eben dem Plattdeutschen, auseinandergesetzt, Vokabeln gebüffelt und eine völlig neue Sprache erlernt. Eine neue Sprache? Ja, erklärt Koop, Plattdeutsch sei eine eigenständige Sprache und kein Dialekt, wie beispielsweise hessisch oder bayerisch. Tatsächlich gebe es im Plattdeutschen selbst einige Dialekte, aber wer Platt spricht, könne eine weitere Fremdsprache! Tatsächlich wurde bereits 1999 Plattdeutsch in die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen aufgenommen – na, kiek mal an!

Und wie schafft man den Sprung in eine solch verantwortungsvolle Aufgabe, wie die Leitung des ZfN? „Mien Job bi Film un Feernsehn hett mi Stressresistenz lehrt. Blangenbi heff ik mi in de verleden Johr in de plattdüütsche Szeen engageert. Bavento heff ik vör en poor Johr anfungen bi de Plattdüütschredakschonen vun’n NDR as fre’e Mitarbeidersche to arbeiden. As Autoorsche vun „Hör mal ’n beten to“ to’n Bispeel, lehr ik ok anner Künstlers bi Optreed kennen. Dordörch heff ik en godet Nettwark in de Szeen. Dat allens hölpt bi de Arbeit. Aver düssen Job to kriegen, dor höört ok en lütt beten Glück mit dorto.“

Und nu? In den vergangenen Wochen wurden Messestand und Werbemittel auf den neuesten Stand gebracht, Termine angesetzt, Ausschusssitzungen besucht und Kontakte geknüpft. „Und natürlich rühre ich auf allen Ebenen – auch auf Instagram und Facebook – die Werbetrommel für das ZfN, damit das Plattdeutsche ins richtige Licht gerückt wird. Immerhin ist es hier zuhause!“, erklärt Marie Sophie Koop, die auch Hochdeutsch snacken kann … Sogar der NDR war bereits in der Stiftung, um einen Beitrag über die junge Leiterin des Zentrums für Niederdeutsch zu drehen.

Der Beitrag, der bereits im Schleswig-Holstein Magazin zu sehen war, ist online unter https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Neue-Leiterin-Zentrum-fuer-Niederdeutsch-in-Holstein,shmag124314.html verfügbar, kann aber auch am 20. Februar in der Sendung „De Norden op Platt“ angeschaut werden. Wer Interesse an Veranstaltungen hat oder Kontakt mit der Leiterin des ZfN aufnehmen möchte, kann dies über die Telefonnummer 04542-9958839 oder per Mail an m.koop@stiftung-herzogtum.de

(Fotos: Sabine Riege/Stiftung Herzogtum Lauenburg)

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2024 ein Jahresrückblick

Vielen Dank für dieses schöne Jahr und auf weitere genauso schöne! ❤️🥂

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Kulturarbeit der Stiftung Herzogtum Lauenburg in 2025

Mölln – Im Rahmen der Jahrespressekonferenz informierte der Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg, Klaus Schlie, gemeinsam mit Vizepräsidentin Barbara Kliesch sowie Geschäftsführer Stefan Büngens und dem Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg (KSK) Dr. Stefan Kram im Möllner Stadthauptmannshof über die kulturelle Arbeit der Stiftung in diesem Jahr. Das Augenmerk lag dabei auf der Präsentation des neuen Halbjahresprogramms, das ab sofort auch online auf der Seite www.stiftung-herzogtum.de im Bereich Veranstaltungen zum Download bereit steht und unter anderem in den Geschäftsstellen der Kreissparkasse erhältlich ist. Insgesamt 21 Veranstaltungen, die kreisweit Konzerte und beispielsweise Vorträge aus den Bereichen Natur und Umwelt, Klimawandel und Energiekrise bereithalten, wurden von den Verantwortlichen zusammengestellt.

Ein kleiner Einblick zeigt die Vielfältigkeit der angebotenen Termine:

Bereits im Januar starten die ersten Veranstaltungen und am 14. Februar nimmt die Pianistin Schaghajegh Nosrati in der Reihe „Akademiekonzerte“ in Möllner Stadthauptmannshof das Publikum mit auf eine musikalische Reise von Johann Sebastian Bach über Joseph Haydn, Charles-Valentin Alkan bis hin zu Béla Bartók.

„Im April besucht das Landes-Jugendorchester erneut unsere schöne Stadt und natürlich ist nicht nur Musik ein großes Thema, sondern auch Vorträge, wie beispielsweise zu Alfred Nobel, der im Februar hier vor Ort stattfindet.“, berichtet Barbara Kliesch. Prof. Dr. Karl Heinrich Pohl befasst sich am 11. Februar in Schwarzenbek mit dem aktuellen Thema Demokratie und stellt die Frage, was diese stärkt und was sie gefährden kann. In einem weiteren Vortrag informiert Prof. Dr. Oliver Auge am 5. Juni in Geesthacht über Seuchen und Epidemien in Schleswig-Holstein.

In lockerer Runde präsentierten die Verantwortlichen den Pressevertretern das Halbjahresprogramm der Stiftung und gewährten zudem einen kleinen Einblick in die Planungen zum KulturSommer. Foto: Claire Goile

Einen besonderen Dank richtet Klaus Schlie im Zusammenhang mit der großen Anzahl von Veranstaltungen an Dr. Stefan Kram, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg. Die Kreissparkasse unterstützt als Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg auch 2025 durch ein Sponsoring. „Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr die Stiftungsarbeit unterstützen können und somit dazu beitragen, die kulturelle Vielfalt zu fördern“, so Dr. Kram. Der Schreibwettbewerb für junge Autorinnen und Autoren sei nur ein Beispiel für die Bandbreite, die die Stiftung ins Herzogtum trage. „Die Angebote erreichen Menschen jeden Alters – ob jung oder alt und bedienen unterschiedlichste Interessen. Das unterstützen wir natürlich sehr gerne!“, so Dr. Stefan Kram.

Zum Thema Plattdeutsche Veranstaltungen im Halbjahresprogramm hat sich auch in der Stiftung Ende des Jahres eine Neuerung ergeben. „Wir als Stiftung haben die Trägerschaft des Zentrums für Niederdeutsch (ZfN) übernommen. Dadurch ist es nun gelungen, die Stelle einer Leitung des ZfN nach mehrjähriger Vakanz durch Marie Sophie Koop neu zu besetzen.“, freut sich Klaus Schlie.

Marie Sophie Koop, seit 2. Dezember 2024 Leiterin des Zentrums für Niederdeutsch Holstein mit Sitz in der Stiftung Herzogtum Lauenburg, stellte sich und ihre Ideen sowie Aufgaben für die zukünftige Tätigkeit im Rahmen der Veranstaltung vor. „Moin. Ik frei mi bannig, dat Zentrum för Nedderdüütsch in Holsteen to leiden un för frischen Wind in de plattdüütsche Szeen to sorgen.“, erzählt Marie Sophie Koop von ihren Aufgaben und weiter: „Een Veranstalten kann ik Se ok al verraden: An’n 10. Mai finnt hier in’n Stadthööftmannshoff wedder dat Nedderdüütsche Autorendrepen statt.“

Stefan Büngens, Geschäftsführer der Stiftung, informierte über die Vertragsverlängerung mit dem Kreis Herzogtum Lauenburg und konnte über einen kleinen Meilenstein des Projektes ALLER.LAND berichten: „Den Antrag für die fünfjährige Umsetzungsphase des Projektes haben wir zur Auswertung Mitte Dezember abgeschickt. Wir erwarten dazu im Februar die Jury hier bei uns vor Ort und danach heißt es abwarten, ob wir zu den ausgewählten Projekten gehören.“

Selbstverständlich durfte auch ein kleiner Hinweis zum diesjährigen 20. KulturSommer am Kanal nicht fehlen: „Der KuSo wird in 2025 ganz im Zeichen eines großen Jubiläums – dem 125. Geburtstag des Elbe-Lübeck-Kanals – stehen. Er beginnt am 28. Juni, aber mehr verraten wir erst in einer gesonderten Pressekonferenz, zu der wir selbstverständlich einladen“, informiert Barbara Kliesch zum Abschluss der Veranstaltung.

Klaus Schlie und Dr. Stefan Kram unterzeichneten den Sponsoring-Vertrag für die Kulturarbeit der Stiftung Herzogtum Lauenburg in 2025. Foto: Claire Goile

Durch die finanzielle Unterstützung der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist es der Stiftung Herzogtum Lauenburg möglich, Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Vorträge oder beispielsweise den KulturSommer am Kanal in großem Umfang zu realisieren.

Der Termin zur Vertragsunterzeichnung ist für die Beteiligten daher immer ein freudiger Anlass, sich in den Räumlichkeiten der Stiftung Herzogtum Lauenburg zu treffen und auszutauschen.

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Aktuelles

Programm bietet 21 Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2025

Mit einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm aus Kultur, Wissenschaft und Umwelt startet die Stiftung Herzogtum Lauenburg in das erste Halbjahr 2025. Das Publikum darf sich auf Live-Musik, Vorträge und Kunst freuen. Die dazu erschienene Broschüre umfasst insgesamt 21 Events, die im gesamten Kreisgebiet stattfinden.

Einige Hinweise zeigen nur beispielhaft die Bandbreite der Veranstaltungen:

Die VickiKristinaBarcelona-Band aus New York kommt am Sonntag, 19. Januar zum zweiten Mal in den Möllner Stadthauptmannshof. Die drei Musikerinnen haben sich zusammengetan, um die Songs von Tom Waits neu zu interpretieren.

Die Pianistin Schaghajegh Nosrati nimmt in der Reihe „Akademiekonzerte“ am Freitag, 14. Februar das Publikum in Mölln mit auf eine musikalische Reise von Johann Sebastian Bach über Joseph Haydn, Charles-Valentin Alkan bis hin zu Béla Bartók.

Mit dem aktuellen Thema Demokratie befasst sich Prof. Dr. Karl Heinrich Pohl am Dienstag, 11. Februar in Schwarzenbek: Was stärkt und was gefährdet sie?

Über Seuchen und Epidemien in Schleswig-Holstein informiert der Vortrag von Prof. Dr. Oliver Auge am Donnerstag, 5. Juni in Geesthacht.

Die Frühjahrsausstellung zeigt unter dem Titel „Natur, Glaube, Hoffnung“ in Mölln Werke norddeutscher Künstlerinnen und Künstler, die sich mit den negativen Auswirkungen des menschlichen Handelns und den Handlungsmöglichkeiten für die Zukunft auseinandersetzen. Die Vernissage ist am Sonntag, 23. März.   

Erhältlich ist das Programmheft in den Filialen der Kreissparkasse sowie in verschiedenen öffentlichen Stellen im Kreis. Digital steht das Programm auf unserer Internetseite im Bereich Veranstaltungen zum Download bereit.

Ein besonderer Dank gilt dem Premiumsponsor, der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, ohne die die Stiftung dieses Angebot nicht unterbreiten könnte.

Die Stiftung freut sich auf zahlreiches Erscheinen bei den Veranstaltungen und hofft auf viele begeisterte Zuschauer und Besucher! Foto: Claire Goile

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Aktuelles Jugend und Kultur

Experimentier-Workshop „Tinte und Text“

Mölln – „Und dann haben wir hier noch einen Gallapfel, aus dem man eine fast schwarze Tinte herstellen könnte.“ Eva Ammermann, bildende Künstlerin aus dem Herzogtum Lauenburg und Kulturvermittlerin in Schleswig-Holstein, präsentierte in zwei Workshops staunenden Jugendlichen einige Tipps und Kniffe, die schon seit Jahrhunderten genutzt werden, aber für die meisten in Vergessenheit geraten sind. Dass man aus einem Gallapfel, dem „Nest“ einer Gallwespe, das auf der Unterseite von Eichenblättern „gebaut“ wird, eine Farbe herstellen kann, klang für die anwesenden 13- bis 14-Jährigen erst einmal unglaublich. Mit Kurkuma, Läusen oder verkohlten Birkenzweigen, Gummi Arabicum und Wasser selbst Tinte herstellen? Die Siebtklässler der Gemeinschaftsschule Mölln staunten, während sich die Farben durch Pürieren, Quirlen und Rühren in den kleinen Fläschchen zeigte. Klassenlehrerin Mary Foss hatte nicht lange überlegen müssen und schnell ihre Klasse angemeldet: „Ein Workshop zu solch einem Thema, die tolle Atmosphäre im Stadthauptsmannshof … nachdem uns Herr Geschke darüber berichtet hatte, war klar, dass wir einen Wandertag machen!“ Von der Gemeinschaftsschule auf dem Schulberg ging es also für die 22 Kinder gemeinsam mit der Klassenlehrerin einmal quer durch Mölln, bevor es sich alle im historischen Festsaal des Stadthauptmannshauses bequem machten und unter Anleitung von Eva Ammermann und Almuth Grätsch Tinten herstellten, ihre Sicht auf die Zukunft in Worten festhielten und mit Freude vortrugen. Um die Farben und Worte dann in kleinen Elfchen auf’s Papier oder Pergament zu bringen, mussten dann nur noch die Gänsefedern bearbeitet und deren Kiele als Feder zurechtgeschnitten werden.  Elfchen, auch das lernten die Kinder, sind kleine Reime oder Verse, die aus elf Wörtern bestehen – und diese können trotz der Kürze beeindrucken!

Farben aus Kurkuma, das Nest einer Gallwespe auf einem Eichenblatt und pechschwarze Farben – die Erstellung der Elfchen war für alle anwesenden ein großer Spaß! Fotos: Sabine Riege und Claire Goile

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Aktuelles Kultur

Angeregte Diskussionen anlässlich Podiumsgespräch

Ratzeburg – Circa 70 Gäste waren der Einladung vom Grenzhus Schlagsdorf, des Kreismuseums Herzogtum Lauenburg und der Stiftung Herzogtum Lauenburg

gefolgt, um mit eingeladenen Zeitzeugen der Grenzöffnung im Rokokosaal des Kreismuseums zu diskutieren. Im Fokus dieser Diskussion stand das Miteinander zwischen Ost und West. Die Gespräche ermöglichten interessante Einblicke in die jeweiligen Aufgabengebiete der Beteiligten, in die Erfahrungen sowie die Herausforderungen, die sich im Prozess der Entwicklung zur deutschen Einheit ergeben haben.
Maria Boness, als jüngste der Zeitzeugen, regte an, im nächsten Jahr eine Veranstaltung mit ihrer Altersgruppe (30 bis 40 Jahre) zu machen, um zu zeigen, wie gut das Miteinander funktioniert. Die Idee wurde dankend von den Veranstaltern aufgenommen. Im Anschluss des Podiumsgesprächs trafen sich Interessierte bei einem kleinen Empfang zum weiterführenden Austausch. 

 
Ratzeburg (pmi) – Das Grenzhus Schlagsdorf und die Stiftung Herzogtum Lauenburg laden zu einer gemeinsamen Veranstaltung in den Rokokosaal des Kreismuseums Herzogtum Lauenburg ein (Domhof 12, 23909 Ratzeburg). Am Freitag, 22. November, findet ab 19 Uhr ein Podiumsgespräch mit Zeitzeugen der Grenzöffnung statt. 

Wie haben die Menschen in Ost und West die letzten 35 Jahre erlebt und welche persönlichen Veränderungen brachte die Grenzöffnung? Beteiligte aus der Wirtschaft sowie vom Zweckverband Schaalsee berichten ebenso wie Mitarbeiter des ehemaligen Grenzschutzes aus Ost und West und der Lebenshilfe Mölln-Hagenow. Sie berichten und diskutieren über ihre Begegnungen und Erfahrungen aus der Zeit der Grenzöffnung, aber vor allem auch über das Zusammenwachsen und die Herausforderungen im Prozess der deutschen Einheit. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Thorsten Philipps, der unter anderem als freier Mitarbeiter des Deutschlandradios und der Lübecker Nachrichten tätig ist.  „Es ist unsere Aufgabe, Erinnerungen zu erhalten – Veranstaltungen dieser Art dienen hervorragend dazu,“ so die Fachdienstleiterin Museen und Kreisarchiv, Dr. Anke Mührenberg. „Ich freue mich, dass wir so eine hochkarätige gemeinsame Veranstaltung anbieten können,“ so Barbara Kliesch, Vizepräsidentin der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Und Dr. Andreas Wagner, Leiter des Grenzhus Schlagsdorf ist überzeugt „dass wir immer wieder von Zeitzeugen hören sollten, was damals passiert ist und wie es weiterging.“ Im Anschluss der Veranstaltung laden die Veranstalter zu einem kleinen Empfang ein. Der Eintritt ist frei.

Foto: Barbara Kliesch

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Aktuelles Kultur Kulturportal-Herzogtum.de Kulturpreis Stiftung Herzogtum Lauenburg

And the winner is …

Kulturpreis und Förderpreis für Jugend und Kultur verliehen

Mölln – Für die diesjährige Kulturpreis- und Förderpreis-Verleihung der Stiftung Herzogtum Lauenburg hatten sich die Veranstalter ein denkwürdiges Datum ausgesucht: den 9. November. Und während an anderer Stelle der Mauerfall vor 35 Jahren gefeiert wurden, ließ man in dem ehrwürdigen Medaillongebäude des Stadthauptmannshof-Ensembles die Preisträger hochleben.

Mit dem Kulturpreis der Stiftung Herzogtum Lauenburg wurden nach den Grußworten von Stiftungspräsident Klaus Schlie und der Vizepräsidentin Barbara Kliesch sowie musikalischen Beiträgen die Mitglieder des Wentorfer Kulturwoche e.V. ausgezeichnet.  Klaus Schlie wies in einleitenden Worten und nach der Begrüßung der Anwesenden besonders auf die lokalen Akteure hin, die eine solch einzigartige Kulturlandschaft im Herzogtum erst möglich machen würden. „Kultur verbindet und wir als Stiftung möchten uns im Namen des Kreises und unseres Premiumpartners, der Kreissparkasse, herzlich für Ihr Engagement bedanken!“ Bei neun Einreichungen sei die Entscheidung eine sehr herausfordernde Aufgabe für die Jury gewesen, aber was als lokale Aktionswoche unter dem Titel Wentorfer Kulturwoche im Jahr 2007 mit fast ausnahmslos Wentorfer Künstlerinnen und Künstler begann, habe nach insgesamt 17 Veranstaltungen inzwischen überregionale Bedeutung erlangt. Kunst, Musik und Theater, Vorträge, Open-Air-Kino oder das Garten Café sowie eine Wohnzimmer-Kirche – all dies dient nicht kommerziellen Zwecken, sondern bietet mit einem Großteil an kostenlosen Veranstaltungen gerade auch jenen Zugang zu kulturellen Höhepunkten, die sich die Eintrittskarten für Theater oder Konzerten normalerweise nicht leisten können. In Vertretung für alle Mitwirkenden der Wentorfer Kulturwoche, nahmen Sybille Marks und Alexa Binnewies als „Frauen der ersten Stunde“ neben einem Geldpreis eine Plakette, gestaltet durch den Möllner Künstler Karlheinz Goedtke, sowie eine Urkunde entgegen. Den Ausgezeichneten, die gemeinsam mit weiteren Aktiven und der Bürgermeisterin von Wentorf, Kathrin Schöning, nach Mölln gekommen waren, stand die Freude und der Stolz über diese Ehrung ins Gesicht geschrieben. Man sei unglaublich überrascht gewesen, so Sybille Marks, denn die Nominierung durch Herrn von Notz hatten alle komplett geheim gehalten.

Drei Damen im Glück: Die Mitinitiatorinnen der Wentorfer Kulturwoche, Alexa Binnewies und Sybille Marks, freuen sich gemeinsam mit Wentorfs Bürgermeisterin Kathrin Schöning über die Auszeichnung mit dem Kulturpreis der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Ebenfalls im Zwei-Jahres Rhythmus wird durch die Stiftung Herzogtum Lauenburg auch der Förderpreis für Jugend und Kultur verliehen. „Die drei Vorschläge haben so sehr überzeugt und uns als Jury beeindruckt, dass wir uns nicht entscheiden konnten – daher werden heute alle drei ausgezeichnet!“, so Juryvorsitzende Barbara Kliesch in ihrer Ankündigung von Jörg-R. Geschke, der die Laudatio hielt.

Drei Jugend- und Kinder-Beteiligungsprojekte, in denen junge Menschen darin bestärkt würden, ihre Gefühle, Ängste und Hoffnungen mit ästhetischen Mitteln Gestalt zu geben würden es möglich machen, in dieser äußert komplex gewordenen Zeit eigene Eindrücke durch die Kunst zu verarbeiten, so Geschke.

Für diese Arbeiten erhielten die Mitwirkenden des FORUM JUNGE KUNST aus Schwarzenbek, Künstlerinnen und Künstler der Flüchtlingshilfe Geesthacht für das Projekt „Malen für Menschen mit Fluchterfahrungen“ und die Aktiven der Jugendeinrichtungen Gleis 21 und Stellwerk des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg, die sich ursprünglich mit dem Konzept „Words meets music“ beworben hatten, Urkunden sowie je einen Gutschein im Wert von 400 Euro.

Die Wahl der Förderpreisgewinner fiel auf diese drei Initiativen, weil Kultur „hier in unterschiedlicher Ausprägung zu einer Art Lebenshilfe für die jugendlichen Ausübenden geworden ist und weil die Bestärkung Jugendlicher zu eigenem aktivem, kreativem Tun sowohl für die Jugendlichen selbst auf einen als auch für diese Gesellschaft auf der anderen Seite überaus wichtig ist.“, so Laudator Jörg-R. Geschke, Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung. So könne nur aus einem starken Selbstbewusstsein, einem starken Ich, ein starkes Wir entstehen – ein Wir, das Vielfalt zulasse und das für die Bewältigung der Komplexität dieser Zeit unerlässlich sei, so Geschke weiter. Für Interessierte sind einige Exponate aus dem Umfeld der drei Preisträger des Jugend-Förderpreises der Stiftung Herzogtum Lauenburg unter dem Titel „Kreativ jetzt – Bilder junger Menschen“ an den Wochenenden 16. und 17. November sowie 23. und 24. November jeweils in der Zeit von 12 bis 15 Uhr im Medaillongebäude, Hauptstraße 150 in Mölln zu sehen. Die Finissage zur Ausstellung findet am 29. November in der Zeit von 17 bis 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.

Die Preisträger des Förderpreises für Jugend und Kultur, der in diesem Jahr an gleich drei Initiativen ging. Fotos: Sabine Riege

Collage zur Preisverleihung von Claire Goile mit Bildern von Sabine Riege und Claire Goile.

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Kultur pur

Haben Sie schon unseren Kulturbrief entdeckt? Monatlich erhalten Sie von uns mit dem Kulturbrief völlig kostenfrei einen kleinen Überblick über die anstehenden Veranstaltungen der Stiftung Herzogtum Lauenburg, über tolle Kooperationsveranstaltungen oder auch mal eine Einladung zu einer Veranstaltung. Kulturinteressierte sollten sich diesen Service nicht entgehen lassen und sich gleich im Bereich Newsletter anmelden, um immer auf dem aktuellsten Stand zu sein. Alle bisher erschienenen Kulturbriefe und weitere Informationen, wie beispielsweise zum Datenschutz oder zur Abmeldung, finden Interessierte unter https://stiftung-herzogtum.de/newsletter/ Foto: Claire Goile

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Zeitzeugen der Grenzöffnung

Das Grenzhus Schlagsdorf, das Kreismuseum Herzogtum Lauenburg und die Stiftung Herzogtum Lauenburg laden zu einer gemeinsamen Veranstaltung in den Rokokosaal des Kreismuseums, Domhof 12 in Ratzeburg, ein. Am Freitag, 22. November, findet ab 19 Uhr ein Podiumsgespräch mit Zeitzeugen der Grenzöffnung statt. Wie haben die Menschen in Ost und West die letzten 35 Jahre erlebt und welche persönlichen Veränderungen brachte die Grenzöffnung? Beteiligte aus der Wirtschaft sowie vom Zweckverband Schaalsee berichten ebenso wie Mitarbeiter des ehemaligen Grenzschutzes aus Ost und West und der Lebenshilfe Mölln-Hagenow.  Sie berichten und diskutieren über ihre Begegnungen und Erfahrungen aus der Zeit der Grenzöffnung, aber vor allem auch über das Zusammenwachsen und die Herausforderungen im Prozess der deutschen Einheit. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Thorsten Philipps, der unter anderem als freier Mitarbeiter des Deutschlandradios und der Lübecker Nachrichten tätig ist.  „Es ist unsere Aufgabe Erinnerungen zu erhalten – Veranstaltungen dieser Art dienen hervorragend dazu,“ so die Fachdienstleiterin Museen und Kreisarchiv, Dr. Anke Mührenberg. „Ich freue mich, dass wir so eine hochkarätige gemeinsame Veranstaltung anbieten können,“ so Barbara Kliesch, Vizepräsidentin der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Und Dr. Andreas Wagner, Leiter des Grenzhus Schlagsdorf ist überzeugt „dass wir immer wieder von Zeitzeugen hören sollten, was damals passiert ist und wie es weiterging.“  Im Anschluss der Veranstaltung laden die Veranstalter zu einem kleinen Empfang ein. Der Eintritt ist frei.

Zum Bild: Warnschild der Ufer Grenze. Foto: Kreismuseum Herzogtum Lauenburg

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Aktuelles KulturSommer am Kanal

Sieger gesucht! Elbe-Lübeck-Kanal im Fokus des KulturSommers am Kanal 2025

Die Stiftung Herzogtum Lauenburg hat sich für den in 2025 anstehenden 20. KulturSommer am Kanal etwas ganz Besonderes überlegt und möchte den Elbe-Lübeck-Kanal in den Fokus rücken, der in 2025 125 Jahre alt wird – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Gewässer im Kreis Herzogtum Lauenburg sind ein echtes Eldorado für Wassersportfreunde, für Angler oder jene, die am See, Kanal oder Fluss die Seele baumeln lassen möchten. Einheimische und Gäste sind immer wieder aufs Neue hingerissen von der Vielfalt, die unsere Natur bietet, vom Naturpark Lauenburgische Seen und den Veranstaltungen im Kreis. Was liegt also näher, als im kommenden Jahr ein Augenmerk auf eine ganz besondere Wasserstraße zu legen. Nomen est omen – und so wird der KulturSommer am Kanal 2025 ganz im Zeichen des Elbe-Lübeck-Kanals stehen, der im Juni kommenden Jahres 125 Jahre als Wasserweg dient. Auch der Reisebegleiter zum KulturSommer, der alljährlich im Rahmen des Festivals kreisweit verteilt und in den Kreissparkassen-Filialen erhältlich ist, soll ein entsprechendes Cover erhalten – und da kommen Einheimische und Gäste des Herzogtums ins Spiel: „Wir hoffen auf viele Foto-Einsendungen – Fotos vom Kanal, einem Sonnenaufgang über dem Wasser oder von einer ganz besondere Kulisse, die man im Hintergrund des Kanals sehen kann.“, so Klaus Schlie, Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Die technischen und rechtlichen Anforderungen: Foto im Hochformat, mindestens 500KB, max. 3MB und/oder 300dpi – die Einsenderin oder der Einsender erklärt sich mit der kostenlosen Veröffentlichung des Fotos auf unseren Internetseiten (Stiftung Herzogtum Lauenburg, Kulturportal, KulturSommer am Kanal), auf der Titelseite des Reisebegleiters sowie auf anderen Druck- oder Werbemitteln, die für den KulturSommer am Kanal benötigt werden, einverstanden und erklären mit der Einsendung, dass sie die Rechte am Bild haben sowie Urheber sind. KI-generierte Bilder führen zum Ausschluss aus dem Wettbewerb.

Da die Veranstaltung im Juni/Juli stattfindet, sollte das Foto eine sommerliche Atmosphäre zeigen. Einsendungen bitte unter Angabe Ihres Namens, der Adresse und einer Telefonnummer an info@stiftung-herzogtum.de, Einsendeschluss für das Foto ist der 30. November. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird nach der Juryauswahl benachrichtigt und erhält freien Eintritt zu allen Veranstaltungen des KulturSommers am Kanal 2025 – der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Zum Bild: So bitte nicht – dieses KI-generierte „Foto“ eines Kanals kann nicht am Wettbewerb teilnehmen. Gesucht wird statt querformatig ein hochformatiges Foto des Elbe-Lübeck-Kanals, das zudem „echt“ sein muss. Quelle: Canva/Riege

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Aktuelles Stiftung Herzogtum Lauenburg

Künstliche und wirkliche Intelligenz

Kurzweiliger Vortrag führt zu angeregten Diskussionen

Mölln – „Künstliche und wirkliche Intelligenz – Wie funktioniert Kreativität?“ Zu dieser Fragestellung hielt Prof. Dr. Rolf Bader am 11. Oktober 2024 im Stadthauptmannshof einen kurzweiligen Vortrag im Rahmen der Reihe zur Künstlichen Intelligenz (KI). Gut 40 Besucherinnen und Besucher nahmen an der Veranstaltung teil und diskutierten im Nachgang angeregt mit dem Referenten. Fazit des Referenten: „Wir müssen die KI verstehen, dann kann sie zum Nutzen der Menschheit werden.“ Antje Ladiges-Specht, die die Veranstaltung maßgeblich organisiert hat, versprach, dem Wunsch des Publikums zu folgen, und die Reihe zur Künstlichen Intelligenz im nächsten Jahr fortzusetzen. Die Termine werden selbstverständlich wieder rechtzeitig über verschiedene Kanäle bekanntgegeben. Folgen Sie der Stiftung daher auch gerne auf Instagram oder Facebook, um keine der Veranstaltung zu verpassen!

Foto: Barbara Kliesch

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Aktuelles Stiftung Herzogtum Lauenburg Wissenschaft

Großes Interesse am Thementag „Der Kreis Herzogtum Lauenburg im 2. Weltkrieg“

Mölln – 31 Teilnehmer nahmen an einem herbstlich-sonnigen Sonntag am Thementag der Stiftung Herzogtum Lauenburg zum 2. Weltkrieg im Herzogtum Lauenburg teil. Christian Lopau (Archivgemeinschaft Nordkreis) und Lars Frank hatten ein spannendes Programm zusammengestellt, das viele Menschen erleben wollten: Nach einem Impulsreferat von Dr. Anke Mührenberg (Fachdienst Museen und Kreisarchiv) zum Thema „Das Herzogtum im 2. Weltkrieg“ informierte Christian Lopau über die ehemaligen Heeresmunitionsanstalt (MUNA) in Mölln, die am Ende des Thementages besichtigt wurde. Einen sehr konkreten dörflichen Aspekt steuerte Ria Henning-Lohmann mit ihrem Beitrag „Seedorf – ein Dorf in Kriegszeiten“ bei. Lars Frank berichtete kenntnisreich über das „Luftwaffentanklager Büchen-Nüssau“, in dem ein Tanklager geplant war. Über die Produktionsstätten von Sprengstoffen in Geesthacht gab es einen ausführlichen Vortrag von Helmut Knust. André Feit aus Hohnstorf an der Elbe, vis-a-vis von Lauenburg, referierte über den Elbübergang der alliierten Truppen bei Lauenburg und die letzten Kriegstage im Lauenburgischen 1945. Beendet wurde die informative Veranstaltung mit einer Begehung des Gebietes der ehemaligen Munitionsanstalt in der Waldstadt in Mölln. 

Der Veranstalter des Thementages, die Stiftung Herzogtum Lauenburg, plant für 2025 eine Fortführung dieses Themas. „Die vielen positiven Äußerungen zu unserem Tagesseminar haben uns motiviert, im nächsten Jahr dieses Format fortzuführen“, so die Vizepräsidentin der Stiftung Herzogtum Lauenburg Barbara Kliesch. 

Die Teilnehmer des Thementages vor dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der MUNA. Foto: Stiftung Herzogtum Lauenburg 

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Aktuelles Kultur Kulturportal-Herzogtum.de Stadthauptmannshof

Zu Besuch bei Daphne – Atif Gülücü führt in die Räume zwischen Himmel und Erde

Während die Tage kürzer werden, strahlen im Medaillon-Gebäude der Stiftung Herzogtum Lauenburg derzeit die Farben der Kunstwerke mit denen des Herbstlaubes um die Wette. Atif Gülücü zeigt hier aktuell seinen ganz eigenen Blick auf den Bereich “Zwischen Himmel und Erde“. Die großformatigen Kunstwerke ziehen mit prächtigen Farbharmonien den Betrachter an, während „Der Klang meiner Seele“, eine Installation aus Stoffbahnen, durch ihre feinen Bewegungen an ein zartes Streicheln erinnern soll. „Gerade in der heutigen Zeit vereinsamen viele Menschen – sogar in einer Paarbeziehung … diese Installation soll dem entgegenwirken und wie eine kleine Berührung Freude bringen!“, erklärt Antje Ladiges-Specht, die erneut als Kuratorin die Herbstausstellung gestaltet hat.

Die Kuratorin und ihr Künstler: Antje Ladiges-Specht und Atif Gülücü genießen das Gefühl, dass die zarten Stoffbahnen vermitteln. Foto: Sabine Riege

Ein heiteres Bild gibt die Installation im ersten Stock der Ausstellung ab: Selbst geschöpfte Notenpapiere, deren einzelne Kompositionen mit feinstem Pinselstrich aufgetragen wurden, hängen zu hunderten von der Decke und lassen „Daphnes Poetischen Traum“ Realität werden. Tatsächlich sei Lilly, die Hündin seines Sohnes, der Ursprung dieses Kunstwerkes, erzählt der türkischstämmige Künstler Atif Gülücü. „Ich bin mit Lilly, einer Dalmatiner-Hündin, durch den Wald gegangen … und als sie loslief, tanzten die schwarzen Punkte wie Noten durch das dunkle Unterholz.“ Atif Gülücü schmunzelt und streicht gedankenversunken über das Papier, das im leichten Wind schwingt – fast so, wie die Mobile-ähnliche Installation, die im Treppenhaus auf den Interessierten wartet. Diese wurde zum Teil von 24 Kindern der Löwenklasse gestaltet, die Atif Gülücü an der Tanneck Schule besucht hatte. Er selbst vollendete das Kunstwerk, dessen einzelne Elemente einzigartig sind.

Eigens geschöpftes Papier und Noten, die gespielt werden wollen … Foto: Sabine Riege

Zurück im Erdgeschoss fällt auf, dass sich durch die gesamte Ausstellung ein Name zieht: Es ist „Daphne“. Gerne erklärt Atif Gülücü den Zusammenhang zu seiner Ausstellung: Ein Wasserfall in der Nähe von Atif Gülücüs Heimatort Antakya trägt den Namen „Daphnes Tränen“ (Harbiye), denn genau hier soll die Nymphe Daphne (auf eigenem Wunsch) von ihrem Vater Peneios in einen Lorbeerbaum verwandelt worden sein, um Apollo, der sie verzehrend liebte, nicht weiter zu reizen. Gülücü selbst habe in seiner Jugend den Ort als den der unerreichbaren Liebe gesehen, an dem Wasserfall aber auch wundervolle Erinnerungen an gemeinsame Picknicks in harmonischer Einheit aller Menschen gesammelt. Träume, Liebe, Frieden – Atif Gülücü versucht nicht nur, durch seine Kunstwerke einen inneren Frieden zu finden, den schweifenden Gedanken Raum zu geben und die Seele zu erfüllen, sondern in allem seine unverwechselbare eigene Handschrift erkennen zu lassen. Und das ist ihm mit farbenfrohen Gemälden, die durch eine feine Spachteltechnik beeindrucken, gelungen.

Feine Strukturen, leuchtende Farben, abstrakte Kunstwerke, die man dennoch erkennen kann – Atif Gülücü hat eine ganz eigene Handschrift! Foto: Sabine Riege

„Manche Bilder habe ich immer wieder überarbeitet – noch mehr Blau, feinere Strukturen … bestimmt habe ich hier zehn Mal gemalt!“, erzählt der Künstler, während er ein großes dunkelblaues Bild zusammen mit Antje Ladiges-Specht ins Licht trägt – und plötzlich bekommt das Blau eine Tiefe, in der man sich verlieren könnte …

Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, die Herbstausstellung im Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150 in Mölln noch bis zum 20. Oktober freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr sowie während der Möllner Kulturnacht am 2. Oktober (18 bis 23 Uhr) zu erleben. Der Eintritt ist frei. Der Zugang ist barrierefrei.

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Aktuelles Programm

Deutsch-finnische Klänge mit dem Duo Pauline & Aleksi

Das deutsch-finnische Gesangs- und Gitarrenduo Pauline & Aleksi aus Tübingen und Helsinki gastiert mit neuer Musik aus dem ganz hohen Norden in Mölln. Im September können Sie „western vintage & nordic melancholy“ im Stadthauptmannshof erleben.

Den Klangfarben des Duos sind keine Grenzen gesetzt: Instrumentalmusik mit klassischer Gitarre wird durch Songs mit Pauline Ruhes beeindruckender Jazz- und Soul-Stimme kombiniert. Sie hat ihre Wurzeln in der Jazzmusik, und zusammen mit Aleksi Rajala – einem mehrfach international ausgezeichneten klassischen Gitarristen und Komponisten – werden Einflüsse von finnischer und mitteleuropäischer Musikkultur zu einer harmonierenden Fusion, einem ganz besonderen „Seelenfeuer“, verbunden. Die Presse schreibt: „Instrumentalkunst in sagenhafter Verfeinerung, gekrönt von Ruhes Stimme, die mal hauchend, mal flammend über all dem schwebt und feinste Nuancen ausleuchtet. Klasse!“ Die beiden Künstler geben im Beruflichen Bildungszentrum Mölln am Vormittag ein Schulkonzert.

Mittwoch, 4. September, 19.30 Uhr, Stadthauptmannshof, Hauptstraße 150, 23879 Mölln. Reservierungen werden unter info@folksfest-moelln.de oder Tel. 04542 / 870 00 entgegengenommen. (Eintritt 15,00 €, Mitglieder der DFG 10,00 €). Der Zugang ist barrierefrei.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Stiftung Herzogtum Lauenburg mit dem Förderverein Möllner Folksfeste sowie der Deutsch-Finnischen Gesellschaft.

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.

Foto © Jonathan Kamzelak

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Aktuelles Programm Stadthauptmannshof

Akademiekonzert fällt leider aus

Das für den 31. August angekündigte Akademiekonzert der Stiftung Herzogtum Lauenburg mit dem Rostocker Pianisten Rico Gatzke im Möllner Stadthauptmannshof fällt leider aus.

Foto © Moritz Darmstadt

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Aktuelles Stiftung Herzogtum Lauenburg

Veranstaltungsprogramm der Stiftung Herzogtum Lauenburg für das zweite Halbjahr 2024

22 Veranstaltungen aus Kultur, Wissenschaft und Umwelt finden im gesamten Kreis Herzogtum Lauenburg von August bis Dezember statt

Nach dem vierwöchigen KulturSommer am Kanal legt die Stiftung Herzogtum Lauenburg das Veranstaltungsprogramm für das zweite Halbjahr 2024 vor. Alle Interessierten dürfen sich auf Live-Musik, Vorträge und Kunst freuen. „Wir freuen uns, in unserem Programm 22 Veranstaltungen anzubieten, die im gesamten Kreisgebiet stattfinden“, so Klaus Schlie, Präsident der Stiftung.

Erhältlich ist das Programmheft in den Filialen der Kreissparkasse sowie in verschiedenen öffentlichen Stellen im Kreis. Auch digital kann man sich das Programm auf der Internetseite der Stiftung runterladen: Programm – Stiftung Herzogtum Lauenburg (stiftung-herzogtum.de).

Ein besonderer Dank gilt dem Premiumsponsor, der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg, ohne die die Stiftung dieses Angebot nicht unterbreiten könnte.

„Wir sind sicher, dass für alle Kultur-, Natur- und Geschichtsinteressierte etwas dabei ist“, so Barbara Kliesch, Vizepräsidentin der Stiftung.

Foto © Stiftung Herzogtum Lauenburg

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Aktuelles KulturSommer am Kanal

Daniel Duchert im Gespräch

WIR

Daniel Duchert. Dieser Name ist ganz besonders in Zusammenhang mit dem Erdstoff Lehm bekannt. Aber wer nun an die na­chhaltige Variante des Verputzens denkt, liegt daneben – oder doch nicht? Daniel Duchert nutzt Erde und Lehm als Ausgangsmaterialien für seine künstlerischen Arbeiten, die nicht nur von der regionalen Presse mehrfach vorgestellt wurden. Aber er nutzt diesen alten Baustoff eben auch noch in zwei weiteren Bereichen: im gestaltenden Innenausbau mit Lehm und Lehmputz und in der ästhetischen Bildung. Ob ‚Kultur in Stormarn‘, Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte, das Format ‚Lehm-Kunst-Tage‘, ein Kita-Bauprojekt in Tansania, ‚Der Nordosten baut grün‘ oder Installationen – nicht nur die Welt ist bunt, sondern auch die Erde! Nachvollziehbar, dass eines der Bücher des Lehm-Künstlers, Fachplaners für Bildungsräume und Autors den Titel „Die Erde ist bunt“ trägt.

SR: Der Titel Ihrer Außenraum-Installation zum 19. KulturSommer am Kanal lautet „WIR“. Hier geht es aber weniger um Lehm und Erde, oder?

Duchert: Das ist richtig. Wenn, dann nur indirekt, weil sich Bäume in der Erde verwurzeln. Es geht um ein ganz anderes Thema, um Überlebensstrategien am Beispiel einer Baumgruppe. In einem Buch las ich vor Jahren über die Solidarität zwischen Bäumen, dass sie erkrankte Artgenossen über ihr Wurzelnetzwerk mit Wasser und so mit Nährstoffen versorgen. Es gibt aber auch Baumarten, die anders ticken. Dieses Phänomen hatte mich damals berührt. Das tut es heute noch.

Und wenn es so ein WIR als Überlebensstrategie zwischen Bäumen gibt, beginne ich über uns Menschen nachzudenken. Was gibt es denn da – miteinander statt gegeneinander, unterstützen statt behindern, teilhaben statt vereinsamen? Das sind Themen einer Stadt, eines Landes, aber besonders für jeden Einzelnen.

SR: Die sichtbare Vernetzung der unterirdischen Wurzeln mittels überirdisch verlegter Bretter sowie Latten, die nicht an den Bäumen befestigt, sondern selbsttragend sind – ist dieses Kunstwerk speziell für den Geesthachter Hochzeitswald konzipiert worden?

Duchert: Zu dem Thema Bäume hatte ich mir schon ein paar Jahre zuvor Gedanken gemacht und bei Seite gelegt. Auf diese Vorarbeit konnte ich nun aufbauen. Sie war vor allem hilfreich, um einen Ort mit dem passenden Baumbestand zu finden. Der Hochzeitswald ist perfekt. Bei einem weiteren Ortsbesuch nahm ich ein Aufmaß der Baumgruppe, berechnete auf dieser Grundlage die Materialmenge, machte mir Gedanken über Details der Umsetzung. Dann wurde Holz und Farbe bestellt. Die Materialien liegen nun in der Werkstatt und die Vorbereitungsarbeiten können beginnen. Es ist wirklich eine Menge Holz – 350 laufende Meter.

SR: Sind Sie absichtlich vom Thema Lehm und Erde abgewichen? Oder sieht es erst einmal nur so aus und ist die Verbindung zur Erde für Sie – und vielleicht dann auch für den Betrachter – durch diese hintergründige Installation zu dem, was unter der Oberfläche verborgen ist, absolut vorranging? Also wieder zur Erde an sich?

Duchert:  In der Tat fragte ich mich, ob es gut ist von meinem Kernthema Lehm und Erde, der puren Materialität auf gerahmten Paneelen, abzuweichen. Aber ich hatte eine Idee, die nach Umsetzung rief. Warum ihr im Wege stehen? Wenn der innere Motor anspringt, Kraft strömt, wäre es dumm sie nicht zu nutzen. Die Umsetzung einer Idee ist ein Stück Freiheit, ein Stück Potenzialentfaltung. Zudem knüpft die Geesthachter Arbeit an die 2018 entstandene Installation „Dissection“ (Sezierung) auf dem Parcour d’Art Contemporain im französischen Fourneaux an, wo ich den Boden einer Koppel auf 35 Quadratmer schichtweise sezierte. Beiden Installationen ist gemein etwas sichtbar zu machen, auch wenn bei WIR der Boden nur eine Nebenrolle spielt. Im Fokus steht hier das sichtbargemachte unterirdische Nervensystem der Baumgruppe, das im Falle des Falles als Rettungssystem funktioniert. Das ist grandios.

SR: Sie sind Mitglied im STELLWERK Bargteheide, einer Vereinigung bildender Künstler aus Bargteheide und Umgebung. Wie passt da der Hochzeitswald in Geesthacht?

Duchert: Der passt hervorragend. 2022 hatte ich die Möglichkeit im GeesthachtMuseum! auszustellen. Das war im Rahmen des kreisübergreifenden Formates „Kunst Orte“. Eine neue Umgebung, andere Menschen, andere Ideen. Das finde ich produktiv.

SR: Design, Kunst, Bildung sind ebenso wie die Kinder-Lehmwerkstatt und Workshops Themen Ihrer Internetseite. Sie sind nicht nur Autor, sondern auch Planer, Künstler und Impulsgeber – ist das nicht ganz schön viel für eine einzelne Person oder haben Sie ein Team an Ihrer Seite?

Duchert: Nein, ich habe kein Team an meiner Seite, nur meinen Projektkalender mit Stundendokumentation, Finanzverwaltung und Liquiditätsplanung, um zu sehen wo die Fahrt hingeht. Und da ist noch meine Atelierwerkstatt in Ahrensburg, mein Goldschatz. Ohne sie könnte ich meine Projekte nicht umsetzen, auch wenn sie langsam zu klein wird. Raum ist für mich ein Ort der Potenzialentfaltungskultur. Er ermöglicht Entwicklung. Ohne Raum sind mir die Hände gebunden –  kein schönes Gefühl. Mal schauen, ob es eine Erweiterungsmöglichkeit gibt, die bezahlbar ist.
Sie sehen es richtig, unter meinem Hauptthema „gestalten mit Lehm“ haben sich unterschiedliche Leistungsbereiche entwickelt. Ich muss oft die Rollenbilder wechseln zwischen Fortbildner, Raumplaner, Moderator, Künstler, Atelierbegleiter oder Ausführender. Das schlaucht manchmal, natürlich. Auf der anderen Seite ergänzen sich die Bereiche gut. Ich profitiere inhaltlich von den Synergien. Zum Beispiel trat kürzlich Vision Tansania an mich heran für eine Machbarkeitsstudie zum Bau eines Kindergartens in Lehmbauweise im ländlichen Raum Tansanias. Hier passt die Kombination Fachkraft für Lehmbau und Fachplaner für Bildungsräume wunderbar zusammen. Ohne Arbeitsdisziplin und Arbeitsorganisation wird es schwierig. Manchmal wünsche ich mir gerne ein Team.

SR: Sie sind auch Innenarchitekt und bilden auch in diesem Bereich Gruppen bis zu 20 Teilnehmern weiter. Ganz ehrlich: Wenn Sie die Wahl hätten, würden Sie sich ausschließlich mit der Kunst beschäftigen?

Duchert: Kurz zum ersten Teil. Ja, ich bin ausgebildeter Innenarchitekt, und ich plane Bildungsräume für Kitas unter dem Gesichtspunkt Naturmaterialen und Nachhaltigkeit. Die Weiterbildungen richten sich an pädagogische Fachkräfte und Kita-Teams, die in die Werkstattarbeit mit Lehm einsteigen möchten oder Beratung suchen für die Umsetzung des pädagogischen Konzeptes in ein Raumgestaltungskonzept. Der Startpunkt meine Arbeit mit Lehm war jedoch das Thema Gestaltung mit Lehm im Innenarchitekturbereich  – Trennwände, Raumobjekte, Oberflächengestaltung. Das reizte mich und tut es noch immer.

Und die Kunst? Ja, sie ist der Nährboden und auch Ideengeber für all meine Tätigkeitsfelder. Die künstlerische Arbeit gehört zu mir. Dieses Thema bricht immer wieder durch. Ich muss der Sache Raum geben. Hätte ich die Wahl würde ich gerne eine Zeit lang die vielen skizzierten und notierten Gedanken umsetzen, neuen Ansätzen folgen. Derzeit fahre ich in der Kunst mit angezogener Handbremse. C’est la vie.

SR: Sie sind zum ersten Mal beim KulturSommer am Kanal dabei aber ja nicht während der gesamten Ausstellungsdauer Ihrer Installation vor Ort. Welche Objekte, Installationen oder Theaterstücke werden Sie sich definitiv anschauen beziehungsweise worauf sind Sie besonders neugierig?

Duchert: Es ist eine unglaubliche Fülle und eine wunderbare Gelegenheit einen Landstrich via Kunst und Kultur kennenzulernen. Da habe ich noch Nachholbedarf.

Was mich interessiert?  Ich nehme mir vor zur Eröffnung zu kommen. Dann sind da noch  die Doppelausstellung in Mölln, das Kleinkunstfest Ahoi in Ratzeburg, das E-Werk in Lauenburg und das Kammerspiel nach Shakespeare. Die ersten Heftis kleben also schon im Programmheft. Die klassischen Konzerte interessieren mich auch. Mal schauen, ob sich das eine oder andere als Rundtour zusammenstellen lässt. Machen wir uns eine gute Zeit von der wir zehren können.

Wir bedanken uns herzlich bei Daniel Duchert für diesen kleinen Einblick. Viele weitere Informationen zum Künstler können Interessierte auch unter www.gestalten-mit-lehm.de nachlesen. Die Termine zum diesjährigen KulturSommer am Kanal sind online unter www.kultursommer-am-kanal.de sowie unter www.herzogtum-lauenburg.de/event zu finden.

Das Gespräch mit Daniel Duchert führte Sabine Riege, Redaktion KulturSommer am Kanal. Foto: Annett Melzer

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Aktuelles KulturSommer am Kanal

Antje Ladiges-Specht im Gespräch

„Der Weg der Stille“ – mehr als nur ein Weg

Antje Ladiges-Specht ist aktiv – als Künstlerin oder auch ehrenamtlich, als stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrat der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Seit Jahren begeistert die Kunstschaffende in der Alten Schule am Müllerweg 1 in Klein Zecher mit den filigranen Motiven ihrer Bilder, mit Schmuck oder Unikatkleidung, plant Konzerte und mehr unter dem Motto „Kultur und Natur“.

SR: Der Titel Ihrer Ausstellung zum 19. KulturSommer am Kanal lautet „Der Weg der Stille“. Warum haben Sie diesen Titel gewählt?

Ladiges-Specht: Dort, wo sich Stille ausbreitet, beginnt Ruhe. Dort, wo Ruhe herrscht, beginnt Leben.

Ich habe in diesem Jahr diesen Titel gewählt, weil es so nicht mehr weiter gehen kann. Und ich hoffe, dass wir zu uns kommen!

Aus einem Augenblick, den Sie in der Ausstellung verweilen, kann hoffentlich ein reicher Moment werden.

SR: Die Farbe Gold ist bei vielen Motiven wiederkehrend – ebenso, wie einige Motive an sich. Wer im ersten Moment rasch von einem Bild zum nächsten blickt, könnte meinen, dass es dem ersten gleicht… steckt dahinter eine Absicht?

Ladiges-Specht:  Es handelt sich um reine Meditationsbilder, mit immer wiederkehrenden Themen. Der Weg zu jedem Bild ist lang, flüchtig gesehen, sind kaum Veränderungen zu erkennen. Aber genau das ist die Arbeit im Zen-Buddhismus, ständig eine Wiederkehr zu erarbeiten. Ich verarbeite in meinen Bildern schon immer die Farbe Gold, sie steht für Glück, Ruhe, Freude. Die Bilder sind in unterschiedlichen Goldtönen gemalt, die ich mit Pigmenten verändere.

SR: Seit wie vielen Jahren zeigen Sie im Rahmen des KulturSommers Ihre Kunst? Und stehen Sie auch außerhalb dieses einzigartigen Kultur-Events für Interessierte zur Verfügung – könnte man gegebenenfalls einen Termin mit Ihnen vereinbaren?

Ladiges-Specht: Ich beteilige mich seit zehn Jahren mit meiner Ausstellung am KulturSommer. Die jeweilige Ausstellung hat jedes Jahr einen anderen Titel und beschreibt dadurch einen anderen Weg. Zum Beispiel war der Titel im Jahr 2022 „Weg des Innehaltens“ und im Jahr 2023 „Weg ins Ungewisse“. Diese letzten Titel beziehen sich für mich sehr auf unsere Situation, in der wir uns weltweit befinden. Zusätzlich zu der Ausstellung finden noch Vorträge, Musik, Theater im Garten oder im Ausstellungsraum statt. Für Interessierte bin ich jetzt nur noch während der angegeben Zeit des KulturSommers da.

SR: In diesem Jahr wird Ihre Installation zum Frieden und zur Achtsamkeit an der Kirche St. Dionys und St. Jakobus in Lütau beeindrucken. Sie nutzen hier einen Schutzraum des über 800 Jahre alten Gebäudes – wie verbinden Sie Wehrturm, schießscharten-ähnliche Fenster und eben diesen Schutzraum für Ihre künstlerische Antwort?

Ladiges-Specht: Dieser Ort hat eine sehr intensive Ausstrahlung. Meine Installation bezieht sich auf das Innehalten, respektvoll, aufmerksam und mitfühlend zu sein im Umgang mit der Erde, unserem Umfeld und unseren Mitgeschöpfen.

Wenn wir in Frieden leben wollen, muss der Frieden aus uns selbst kommen.

SR: Wie schaffen Sie es, neben der Installation und Ausstellungen in der alten Schule auch noch Termine zu planen, zu organisieren und Veranstaltungen für andere Künstler durchzuführen, zu kuratieren, zu koordinieren und ehrenamtlich tätig zu sein?

Ladiges-Specht: Die jeweiligen Organisationen von Ausstellungen und Veranstaltungen sind sehr Zeitintensiv. Ich bringe aber gerne zu unterschiedlichen Ausstellungsthemen andere Künstlerinnen und Künstler zusammen. Die ehrenamtliche Arbeit ist aber wirklich sehr herausfordernd und intensiv!

SR: Wie passt die Kleidung in Ihr künstlerisches Schaffen? Installationen oder Bilder bilden ja für viele auf den ersten Blick ein völlig anderes kreatives Schaffensfeld, als Schmuck oder Mode…

Ladiges-Specht: Bildende Kunst und Mode laufen bei mir schon immer parallel. Die Art der Bilder harmonisieren gut zu dem Stil der Kleidung und dem Schmuck. Die Bilder sollen Harmonie ausstrahlen und in der Kleidung sollen sich die Frauen wohlfühlen – mit der Kleidung und dem Körper. Und zum Ende unseres Gespräches möchte ich noch sagen ,das der KulturSommer für mich ein Projekt für die Sinne ist.

Wir bedanken uns herzlich bei Antje Ladiges-Specht für diesen kleinen Einblick. Viele weitere Informationen zur Künstlerin können Interessierte auch auf unserem Kulturportal unter www.kulturportal-herzogtum.de nachlesen. Die Termine zum diesjährigen KulturSommer am Kanal sind online unter www.kultursommer-am-kanal.de sowie unter www.herzogtum-lauenburg.de/event zu finden. Fotos: Specht

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Aktuelles

Cole Quest & The City Pickers im ausverkauften Stadthauptmannshof

und in Mitmach-Schulkonzerten in einer Möllner Grundschule

Vom ersten Ton an schlug den fünf New Yorker Musikern große Begeisterung entgegen, als sie am Sonntag, 28. April, ihren swingenden Retro-Bluegrass vor über 100 Zuhörerinnen und Zuhörern zum Besten gaben.
Über das Konzert hatte zuvor neben dem Deutschlandfunk auch Peter Urban im NDR berichtet. Und alle Versprechungen wurden eingelöst: Der Enkel von Woody Guthrie und seine Band brannten ein Feuerwerk ab, abwechslungsreiche amerikanische Musik vom Country-Swing-Walzer bis zu fetzigen Stücken mit Clog-Dance-Einlage. Alles stilecht interpretiert mit Dobro, Banjo, Mundharmonika, Double-Bass, Flatpicking-Gitarre und dem typischen Bluegrass-Gesang mit seiner eng geführten Mehrstimmigkeit.
Bluegrass ist in sich eine Schmelztiegelmusik mit Einflüssen so vielfältig wie die Ethnien der amerikanischen Einwanderungsgesellschaft des 19. Jahrhunderts.
Dazu spielte die Band natürlich Lieder vom Grandpa Woody Guthrie. Auch sein „This Land is Your Land“, die heimliche amerikanische Nationalhymne, durfte zum Abschied nicht fehlen.
Tags drauf spielte Cole Quest & The City Pickers zwei Schul-Mitmach-Konzerte in der Till-Eulenspiegel-Grundschule in Mölln. Der 3. und der 4. Jahrgang hatte Lieder im Unterricht vorbereitet, einzelne Schülerinnen und Schüler stellten sogar Fragen auf Englisch, und ihnen wurden die Essentials der Bluegrass-Musik und die Hauptinstrumente in vielen Solo-Beispielen nahegebracht. Dazu gibt es einen schönen Beitrag mit Fotos auf der Schulhomepage der TES: https://till-eulenspiegel-schule.lernnetz.de/aktuelles/neuigkeit/unvergessliches-schuelerkonzert-mit-cole-quest-and-the-city-pickers.html
Möglich wurde all dies durch die Zusammenarbeit des Födervereins Möllner Folksfeste mit der Stiftung Herzogtum Lauenburg, SchuletrifftKultur und Mitteln, die der Kreis für Kulturelle Bildung zur Verfügung stellt. Dank an Jens Butz für die Fotos!

Foto ©Jens Butz

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