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Stiftung Herzogtum Lauenburg

Das 17. Niederdeutsche Autorentreffen in Mölln in neuem Gewand

Er war neu geplant, er war gut besucht, er kam gut an beim Publikum: der neunte plattdeutsche Autorentag des Zentrums für Niederdeutsch in Mölln.

Das diesjährige niederdeutsche Autorentreffen zeigte sich in neuen Farben. Organisatorisch war es – man kann es ruhig so nennen – ein echtes Mammutprogramm, das der Leiter des Niederdeutschzentrums Thorsten Börnsen und Lean Steiner, FKJ-ler der Stiftung Herzogtum Lauenburg, auf die Beine stellten.

Eingeladen waren plattdeutschschreibende Autorinnen und Autoren aus dem ganzen Norden, um ihre Texte vorzustellen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den ersten Senator der Stadt Mölln begannen die Autorinnen- und Autoren-Lesungen. In diesem Jahr wurden sie nicht in Gruppen aufgeteilt, stattdessen gab es die Möglichkeit für Teilnehmer und Zuhörer, sich alle Lesungen live anzuhören. Dies führte in den Pausen zu angeregten Gesprächen über verschiedenste Themen, denn die Autorinnen und Autoren hatten ein breites und interessantes Themenfeld für ihre Erzählungen gewählt. Eine Themenvorgabe hatte es nicht gegeben, und so zeigte sich eine vielfältige, heutige, spannende Werkschau. Die Autorinnen und Autoren lasen Texte zu Krieg und Flucht, Frauenrechten, Liebe und Tod oder Umweltschutz bis in den frühen Nachmittag hinein. Ein kleines, feines, plattdeutsches Literatur-Fest des Lesens.

Zwischen den Lesungen war genug Zeit, dass Autoren und Publikum sich bei Kaffee und Kuchen austauschten, um sich wiederzutreffen oder zum ersten Mal zu begegnen.

Am Nachmittag wurde zu einem einstündigen Konzert der „Tüdelband“ eingeladen, die am See, im Schatten der Apfelbäume, für das Publikum spielten. Sie unterhielten mit kurzweiligen Geschichten und Anekdoten zu ihren selbstgeschriebenen und selbstkomponierten Songs. Mal melancholisch, mal heiter, aber immer norddeutsch, erfreuten sie die Zuhörerinnen und Zuhörer.

Zum ersten Mal war der Plattdeutsche Autorentag in den KulturSommer am Kanal integriert und hatte sich auf eine gemeinsame Planung abgestimmt. Das zeigte sich als sehr fruchtbare Kombination. Im Anschluss an den Autorentag konnten die Besucher die Abschlussinszenierung von Kilian Prigge, Regiestudent der Hochschule für Musik und Theater, OTTO – Othello op Platt im Theater des Augustinum ansehen. Mit über 75 Zuschauern eine gut besuchte und mit viel Beifall bedachte Aufführung, zu der auch viele Bewohner des Augustinums kamen. Diese waren einige Tage vorher durch ein Publikumsgespräch mit dem Regisseur Kilian Prigge, dem Leiter des Zentrums für Niederdeutsch Thorsten Börnsen und der Dramaturgin Maren Simoneit auf die Inszenierung eingestimmt worden.


Insgesamt ist das neue Konzept aufgegangen. Mit Konzert und Theateraufführung ist es gelungen, neue und andere Rezipientengruppen anzusprechen und für plattdeutsche Kulturformate zu interessieren. Ob sich so auch weitere, neue Autorinnen und Autoren gefunden wurden, wird sich beim nächsten Niederdeutschen Autorentreffen zeigen.

Foto © Stiftung Herzogtum Lauenburg

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.