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Aktuelles KulturSommer am Kanal

Antje Ladiges-Specht im Gespräch

„Der Weg der Stille“ – mehr als nur ein Weg

Antje Ladiges-Specht ist aktiv – als Künstlerin oder auch ehrenamtlich, als stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrat der Stiftung Herzogtum Lauenburg. Seit Jahren begeistert die Kunstschaffende in der Alten Schule am Müllerweg 1 in Klein Zecher mit den filigranen Motiven ihrer Bilder, mit Schmuck oder Unikatkleidung, plant Konzerte und mehr unter dem Motto „Kultur und Natur“.

SR: Der Titel Ihrer Ausstellung zum 19. KulturSommer am Kanal lautet „Der Weg der Stille“. Warum haben Sie diesen Titel gewählt?

Ladiges-Specht: Dort, wo sich Stille ausbreitet, beginnt Ruhe. Dort, wo Ruhe herrscht, beginnt Leben.

Ich habe in diesem Jahr diesen Titel gewählt, weil es so nicht mehr weiter gehen kann. Und ich hoffe, dass wir zu uns kommen!

Aus einem Augenblick, den Sie in der Ausstellung verweilen, kann hoffentlich ein reicher Moment werden.

SR: Die Farbe Gold ist bei vielen Motiven wiederkehrend – ebenso, wie einige Motive an sich. Wer im ersten Moment rasch von einem Bild zum nächsten blickt, könnte meinen, dass es dem ersten gleicht… steckt dahinter eine Absicht?

Ladiges-Specht:  Es handelt sich um reine Meditationsbilder, mit immer wiederkehrenden Themen. Der Weg zu jedem Bild ist lang, flüchtig gesehen, sind kaum Veränderungen zu erkennen. Aber genau das ist die Arbeit im Zen-Buddhismus, ständig eine Wiederkehr zu erarbeiten. Ich verarbeite in meinen Bildern schon immer die Farbe Gold, sie steht für Glück, Ruhe, Freude. Die Bilder sind in unterschiedlichen Goldtönen gemalt, die ich mit Pigmenten verändere.

SR: Seit wie vielen Jahren zeigen Sie im Rahmen des KulturSommers Ihre Kunst? Und stehen Sie auch außerhalb dieses einzigartigen Kultur-Events für Interessierte zur Verfügung – könnte man gegebenenfalls einen Termin mit Ihnen vereinbaren?

Ladiges-Specht: Ich beteilige mich seit zehn Jahren mit meiner Ausstellung am KulturSommer. Die jeweilige Ausstellung hat jedes Jahr einen anderen Titel und beschreibt dadurch einen anderen Weg. Zum Beispiel war der Titel im Jahr 2022 „Weg des Innehaltens“ und im Jahr 2023 „Weg ins Ungewisse“. Diese letzten Titel beziehen sich für mich sehr auf unsere Situation, in der wir uns weltweit befinden. Zusätzlich zu der Ausstellung finden noch Vorträge, Musik, Theater im Garten oder im Ausstellungsraum statt. Für Interessierte bin ich jetzt nur noch während der angegeben Zeit des KulturSommers da.

SR: In diesem Jahr wird Ihre Installation zum Frieden und zur Achtsamkeit an der Kirche St. Dionys und St. Jakobus in Lütau beeindrucken. Sie nutzen hier einen Schutzraum des über 800 Jahre alten Gebäudes – wie verbinden Sie Wehrturm, schießscharten-ähnliche Fenster und eben diesen Schutzraum für Ihre künstlerische Antwort?

Ladiges-Specht: Dieser Ort hat eine sehr intensive Ausstrahlung. Meine Installation bezieht sich auf das Innehalten, respektvoll, aufmerksam und mitfühlend zu sein im Umgang mit der Erde, unserem Umfeld und unseren Mitgeschöpfen.

Wenn wir in Frieden leben wollen, muss der Frieden aus uns selbst kommen.

SR: Wie schaffen Sie es, neben der Installation und Ausstellungen in der alten Schule auch noch Termine zu planen, zu organisieren und Veranstaltungen für andere Künstler durchzuführen, zu kuratieren, zu koordinieren und ehrenamtlich tätig zu sein?

Ladiges-Specht: Die jeweiligen Organisationen von Ausstellungen und Veranstaltungen sind sehr Zeitintensiv. Ich bringe aber gerne zu unterschiedlichen Ausstellungsthemen andere Künstlerinnen und Künstler zusammen. Die ehrenamtliche Arbeit ist aber wirklich sehr herausfordernd und intensiv!

SR: Wie passt die Kleidung in Ihr künstlerisches Schaffen? Installationen oder Bilder bilden ja für viele auf den ersten Blick ein völlig anderes kreatives Schaffensfeld, als Schmuck oder Mode…

Ladiges-Specht: Bildende Kunst und Mode laufen bei mir schon immer parallel. Die Art der Bilder harmonisieren gut zu dem Stil der Kleidung und dem Schmuck. Die Bilder sollen Harmonie ausstrahlen und in der Kleidung sollen sich die Frauen wohlfühlen – mit der Kleidung und dem Körper. Und zum Ende unseres Gespräches möchte ich noch sagen ,das der KulturSommer für mich ein Projekt für die Sinne ist.

Wir bedanken uns herzlich bei Antje Ladiges-Specht für diesen kleinen Einblick. Viele weitere Informationen zur Künstlerin können Interessierte auch auf unserem Kulturportal unter www.kulturportal-herzogtum.de nachlesen. Die Termine zum diesjährigen KulturSommer am Kanal sind online unter www.kultursommer-am-kanal.de sowie unter www.herzogtum-lauenburg.de/event zu finden. Fotos: Specht

Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg ist Premiumpartner der Stiftung Herzogtum Lauenburg.