Stiftung Herzogtum Lauenburg

Ein Montagmorgen im Stadthauptmannshof: Im Rittersaal stecken Klaus Schlie, Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg, seine Vizepräsidentin Barbara Kliesch und Geschäftsführer Stefan Büngens die Köpfe zusammen und brüten über Kommendes. Was sind die Schwerpunkte unserer Veranstaltungen im nächsten Halbjahr? Wie heißt das Thema des nächsten KulturSommers am Kanal und welches Format soll der Reisebegleiter haben?

Eine Etage höher macht Jessica Jablonka die Kasse. Am Wochenende hat die Stiftung einen Workshop und eine Lesung veranstaltet. Derweil bereiten Armin Steinmann, Sven Kolibius und Stephanie Röpke schon mal für den nächsten Termin den Saal vor: Tonanlage, Bestuhlung, Dekoration, Getränkeausschank.

Auch im Nachbargebäude, der Remise, ist im ersten Stock bereits jeder Platz besetzt. Björn Martens starrt auf den Bildschirm. Er arbeitet an einer Pressemitteilung, die heute noch raus muss, denn nächste Woche steht im Herrenhaus ein Klavierkonzert auf dem Programm. Das Telefon klingelt. Im Türrahmen erscheint ein Handwerker, der nach der Heizung sehen soll. Björn Martens greift zum Hörer. Muss er. Seine Kollegin Anett Helbig kommt erst mittags…

Auch in den beiden anderen Büros auf dieser Etage wird emsig die Woche geplant. FKJlerin Claire gräbt sich durch diverse Kopien von Presseveröffentlichungen, um einen Pressespiegel zu erstellen – achja, Insta und Facebook müssen auch noch bedient und die Seminartage geplant werden. Sabine Riege bestückt gerade das neue Online-Magazin der Stiftung mit Inhalten aus dem Kreis und hat nebenbei die Plakate, Pressetexte zur Kulturarbeit, Broschüren und Buchanzeigen im Blick – Öffentlichkeitsarbeit halt.

„Jo, vertell doch mol …“ klingt es aus dem mittleren Büro. Dor wurstelt sik de Niege, Marie Sophie Koop, dorch ’n Barg vunn Zettels und telefoniert as Leiterin des Zentrums för Niederdeutsch mit der Plattdeutschbeauftragten, üm „dat Neederdüütsche Autorendrepen“ zu besprechen.

Immer was los in der Möllner Hauptstraße 150. Aber so ist es ja auch gewollt. Die Stiftung Herzogtum Lauenburg ist für die Kulturarbeit des Kreises zuständig und zudem anerkannter Kulturknotenpunkt. Das bedeutet, dass sie ziemlich oft und gerne ihre Finger im Spiel hat. Sie bietet beispielsweise ein abwechslungsreiches Jahresprogramm an, in dem die Bildende Kunst, die Musik, die Literatur, das Niederdeutsche und über ihre Akademie die Wissenschaft zu ihrem Recht kommen. Absoluter Höhepunkt ist der KulturSommer am Kanal, ein jährliches Festival mit circa 90 Veranstaltungen.

Darüber hinaus ist die Stiftung Ansprech- und Kooperationspartner für die Kulturschaffenden, gibt Erfahrungen weiter, stellt Räume zur Verfügung oder knüpft beispielsweise Netzwerke. Auch finanziell bringt sich die Stiftung ein – wie beispielsweise bei der „Kultur auf Dorf-Tour“. Auf dem Kulturportal der Stiftung können sich Kulturinteressierte informieren.

Weitere wichtige Veranstaltungen neben dem KulturSommer am Kanal sind der Schreibwettbewerb „Wanted: Junge Autor*inn*en“, die Verleihung des Kulturpreises und des Blunck-Umweltpreises. Stichwort Umwelt: Neben der Kulturförderung, zu der auch die Pflege des Niederdeutschen gehört, ist die Stiftung auch auf einer Fläche von 240 Hektar im Naturschutz engagiert. Dazu zählen Teile des Pirschbachtals und die Streuobstwiese in Ratzeburg mit ihren seltenen Apfel- und Pflaumensorten.

Die dritte Säule der Stiftungsarbeit basiert auf der Lauenburgischen Akademie für Kultur und Wissenschaft, die sich in der Forschung engagiert, Publikationen vorlegt und die Früchte ihrer Arbeit in der Erwachsenenbildung präsentiert.