Stiftungsgeschichte

Stiftung Herzogtum Lauenburg – eine Idee macht Geschichte

Die Idee für die Gründung wurde bereits 1976 im Umfeld von Dr. Uwe Barschel und Dr. Karl-Josef Ballhaus diskutiert. Nach intensiver und sorgfältiger Vorbereitung unterzeichneten beide schließlich am 29. Oktober 1977 die Urkunde, mit der die Idee Wirklichkeit wurde. Die „Stiftung Herzogtum Lauenburg“ – mit einem von Barschel und Ballhaus je zur Hälfte gezeichneten Stiftungskapital von 50.000 DM – war geboren. Das Duo war von dem Gedanken erfüllt, für die Kultur und für die Natur im Kreis Herzogtum Lauenburg besondere und neue Aktivitäten fernab von Bürokratie und einseitigem Einfluss durch die Politik zu entfalten.

Die Rechtsform der Stiftung sollte einerseits Gemeinwohlorientierung und Unabhängigkeit, andererseits Vertrauen und Attraktivität für Sponsoren sicherstellen. Dem Gründungsvorstand gehörten neben den beiden Stiftern Günter Kröpelin, Jan Sierks und Eckard Bach an; für den Stiftungsrat wurden Ferdinand von Bismarck als Vorsitzender und Herbert Godyla als stellvertretender Vorsitzender gewonnen. Am 23. November 1977 genehmigte der schleswig-holsteinische Innenminister die Errichtung der Stiftung und gab dies am 5. Dezember 1977 im Amtlichen Anzeiger des Landes Schleswig-Holstein öffentlich bekannt. Damit trat die Stiftungssatzung in Kraft, und die Stiftung nahm ihre Arbeit sofort mit großem Schwung auf. Mit ihrer Zielsetzung der Kultur- und Naturpflege im Lauenburger Land mit seiner besonderen Geschichte, seinen archäologischen und architektonischen Denkmalen, seiner reizvollen Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt, seiner Lage zwischen Mecklenburg und Niedersachsen sowie den Hansestädten Hamburg und Lübeck ist die Stiftung in dieser Form und Zielsetzung einzigartig und damit zugleich Modellfall in Deutschland.

Inzwischen besteht die Stiftung über 40 Jahre. Jahre, die erfüllt waren von kaum noch zu zählenden Aktivitäten ganz verschiedener Art in den Bereichen Kunst, Kultur, Natur und Umwelt. Die Arbeit der Stiftung Herzogtum Lauenburg hat in fast allen Bevölkerungsschichten unseres Raumes und weit darüber hinaus eine außerordentliche Resonanz gefunden. Dies sowie die sachorientierte Arbeit der Stiftung und ihrer 1986 eingerichteten Lauenburgischen Akademie für Wissenschaft und Kultur haben dazu geführt, dass die Arbeit der Stiftung immer umfangreicher geworden ist. Die Veranstaltungen werden in halbjährlichen Programmen der Öffentlichkeit vorgestellt. Einen wesentlichen Beitrag zum Programm leisten die Tutoren der verschiedenen Bereiche der Lauenburgischen Akademie sowie der Beirat für Niederdeutsch. Darüber hinaus gibt es aber auch Aktionen, die kurzfristig und außerhalb des Programms veranstaltet werden, oft in Kooperation mit anderen Institutionen; schließlich ist die Stiftung für viele Themen offen und möchte den Einwohnern des Kreises interessante Angebote machen. Die Anzahl der Kooperationspartner ist stattlich und lässt sich in jedem Programm nachlesen.

Auf der Grundlage eines öffentlich-rechtlichen Vertrages, der am 24. März 2005 unterzeichnet wurde, hat der Kreis Herzogtum Lauenburg der Stiftung die Erfüllung wichtiger Aufgaben der öffentlichen Kulturförderung übertragen. Ein besonders wichtiger Teil davon ist die Förderung der niederdeutschen Sprache. Um diesen Bereich voran zu bringen, hat die Stiftung im Jahre 2005 eine enge Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Niederdeutsch in Mölln, einer Landeseinrichtung, vereinbart. Seit 2006 findet jährlich das Autorentreffen Niederdeutsch im Möllner Stadthauptmannshof statt. Wer nicht die Gelegenheit hat, dem überregional bekannten Treffen beizuwohnen, kann die dazugehörige Dokumentation bei der Stiftung bestellen.

Ebenfalls seit 2006 findet das vierwöchige Festival „KulturSommer am Kanal“ im ganzen Kreis statt. Sie finden Informationen über den KulturSommer auf der eigenen Seite www.kultursommer-am-kanal.de. Während der letzten Jahre haben über 95.000 Gäste über 800 Veranstaltungen auf dem Lande und in den Städten besucht.

In den letzten Jahren ist die Jugend in den Fokus gerückt. Unter Mitwirkung des Vorstands-Mitglieds Jörg-Rüdiger Geschke wurde eine Kultur-Community eingerichtet, die für Jugendliche gedacht ist, damit mit ihnen geredet wird und nicht nur über sie. Den Jugendlichen steht es frei, Projekte oder Veranstaltungen zu planen. Dabei ist das Pegasus-Open-Air hervorzuheben, das einmal jährlich in Mölln stattfindet.

Seit dem Relaunch der Internetseite gibt es das neue Kulturportal. Es ist ein wesentlicher Beitrag zum Kulturleben im Kreis. Neben Berichten über kommende Veranstaltungen, Konzerte und Ausstellungen gibt es regelmäßige Themenschwerpunkte mit Interviews und Hintergrundinformationen.

Seit 2015 ist die Stiftung „Kulturknotenpunkt“ für die Kreise Herzogtum Lauenburg und Stormarn. Das Ziel ist die Stärkung der Kultur im ländlichen Raum durch Vernetzung und Beratung. Die Arbeit an den Themen persönliche und digitale Vernetzung, Künstleraustausch, Beratung, Kooperationen, Kulturtourismus, Jugendkultur sowie Kultur und Schule wird durch den Kulturknotenpunkt weiter begleitet.

In Schleswig-Holstein gibt es insgesamt sieben Kulturknotenpunkte. (Fotos: Stadtbildstelle Mölln)

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